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Mit künstlicher Intelligenz zur personalisierten Neuromedizin: neue Erkenntnisse auf dem Kongress für Klinische Neurowissenschaften 2024 in Frankfurt
© DGKN

Das menschliche Gehirn ist einzigartig – künstliche Intelligenz kann künftig helfen, dieses hochkomplexe und dynamische Netzwerk besser zu verstehen, den Verlauf von Krankheiten wie Parkinson, Demenz oder Epilepsie individuell vorherzusagen und personalisierte Therapien zu entwickeln. Die aktuellen und künftigen Fortschritte der Hirnforschung und Neuromedizin diskutieren rund 1.300 MedizinerInnen und Forschende vom 6. bis 9. März auf dem interdisziplinären Kongress der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) e.V. in Frankfurt. Das interdisziplinäre Programm mit international renommierten Keynote-Speakern umfasst sowohl wissenschaftliche als auch klinisch-praktische Fragestellungen. Neu ist in diesem Jahr eine Erweiterung des Kursangebots in der Fortbildungsakademie um klinische Praxiskurse, welche die DGKN in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) organisiert.

Unser Gehirn ist ein hochkomplexes und dynamisches Netzwerk aus rund 90 Milliarden Nervenzellen, die über Synapsen verbunden sind. Seine Funktion zu entschlüsseln, ist eines der schwierigsten Rätsel der Neurowissenschaft. Die Erkenntnisse der Hirnforschung wurden seit Mitte des letzten Jahrhunderts in der Informatik eingesetzt, um KI-Algorithmen weiterzuentwickeln – nun könnte KI in der Medizin und Neurowissenschaft umgekehrt unser Verständnis des Gehirns revolutionieren. „Die klinische Neurophysiologie befindet sich in einer äußerst spannenden Phase. Mit KI können wir komplexe individuelle Datenmengen, etwa aus der Elektroenzephalographie oder der Magnetresonanztomographie, völlig neu auswerten und interpretieren. So können wir den individuellen Krankheitsverlauf vorhersagen und innovative Therapien entwickeln, die passgenau an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausgerichtet sind“, sagt Prof. Dr. Christian Grefkes-Hermann, Kongresspräsident und amtierender Präsident der DGKN sowie Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Im Fokus des Kongresses stehen neben künstlicher Intelligenz und Big Data auch Themen wie prädiktive Biomarker, mit deren Hilfe sowohl der Krankheitsverlauf als auch das individuelle Therapieansprechen vorhergesagt werden können, Brain-Computer-Interfaces, die eine direkte Informationsübertragung zwischen einem organischen Gehirn und einem technischen Schaltkreis ermöglichen, Neurophysiologie von Entwicklung und Altern, Funktionserholung nach Hirnläsionen, Resilienz und Neurodegeneration sowie Hirnstimulation und Netzwerkmodulation.

Neue Kooperation im Fortbildungsbereich von DGKN und DGN

Die DGKN fördert als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft nicht nur die Erforschung von Gehirn und Nerven, sie sichert auch die Qualität der neurophysiologischen und neurosonographischen Diagnostik und fördert deren Weiterentwicklung, unter anderem durch ein breites Angebot der DGKN-Fortbildungsakademie auf dem Kongress. Diese wird 2024 erstmalig in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) angeboten. „DGKN und DGN sind Partnergesellschaften, die sich fachlich hervorragend ergänzen. Mit dem neuen, erweiterten Angebot bündeln wir unsere Kompetenzen, mit umfassendem Mehrwert für unsere Mitglieder“, sagt Prof. Daniel Zeller, Vorsitzender der DGKN-Fortbildungsakademie. „Unsere neue Kooperation ist wegweisend: Gemeinsam schaffen wir eine attraktive Fortbildung zur Vermittlung praktischer Fähigkeiten aus der klinischen Neurophysiologie und Funktionsdiagnostik für Kolleginnen und Kollegen aller Karrierestufen in Klinik und Wissenschaft“, ergänzt Prof. Lars Timmermann, DGN-Präsident und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Marburg.

Alle Informationen zum DGKN-Kongress, dessen Programm sich in diesem Jahr über vier volle Kongresstage erstreckt, sowie zur Registrierung gibt es unter www.kongress-dgkn.de. Auf der Kongress-Website können Interessierte außerdem das aktuelle Vorprogramm als Flipbook abrufen und sich für den Kongress-Newsletter registrieren.

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